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Letzte Vorbereitungen auf die Geburt

Mit Fortschreiten der Schwangerschaft machen sich werdende Mütter immer mehr Gedanken über die heranschreitende Geburt. Die Gefühle hierbei sind oft sehr gemischt, wissen doch vor allem Erstgebärende nicht, was bei der Geburt tatsächlich auf sie zukommt.

Um gewisse Ängste und Ungewissheiten zu nehmen, werden viele Frauen in den letzten Wochen vor der Entbindung aktiv und möchten sich bestens auf das große Ereignis vorbereiten. Natürlich kommt der Tag X so oder so, aber wenn man sich nach dem eigenen Gefühl darauf optimal vorbereitet hat, so kann man etwas entspannter in das Abenteuer „Geburt“ starten.

Hechelkurs & Yoga-Kurse

Der Klassiker hierbei ist natürlich der sogenannte „Hechelkurs“. Bei diesen Geburts-Vorbereitungskursen trifft man mit Gleichgesinnten zusammen und kann sich gemeinsam mit einer Hebamme austauschen und schon vorab wichtige Fragen klären.

Doch nicht nur emotional gewinnt man hier schon eine gewisse innere Stärke, sondern tatsächlich geht es auch darum, den Körper optimal auf die Geburt vorzubereiten.

Spezielle Atem-, Entspannungs- und Gymnastikübungen machen den weiblichen Körper fit für die Strapazen einer Entbindung.

Derartige Übungen sollen tatsächlich dazu beitragen, die Entbindung zu erleichtern und zu verkürzen. Alternativ zum typischen „Hechelkurs“ werden beispielsweise auch Yoga-Kurse für Schwangere angeboten, die ebenfalls einen optimaleren Geburtsablauf begünstigen sollen.

Damm-Massage

Doch auch im privaten Rahmen daheim kann Frau zur Vorbereitung ihres Körpers auf die Geburt positiv beitragen. Eine regelmäßig durchgeführte Damm-Massage mit einem naturbelassenen Öl oder einem speziellen Damm-Massage-Öl führt dazu, dass der Bereich um Scheide und Damm herum weicher und dehnungsfähiger wird. Dadurch kann einem eventuellen Dammriss oder -schnitt möglicherweise entgegengewirkt werden, weil das Gewebe elastischer ist. Eine Garantie hierfür gibt es allerdings nicht, denn ob das Gewebe der Frau eine Geburt ohne Schäden mitmacht, liegt auch einfach an der Struktur des Gewebes. Diese ist natürlicherweise bei jeder Frau anders und daher ist die Damm-Massage leider kein Patentrezept aber eine Möglichkeit.

Wichtig ist nur, dass man ungefähr 6 Wochen vor dem Entbindungstermin damit anfängt und sie wirklich konsequent durchführt. Wie die Damm-Massage umzusetzen ist, steht auf den speziellen Damm-Massage-Ölen, die man entweder im Drogeriemarkt oder bei seiner Hebamme bekommen kann.
Leidet man allerdings unter Entzündungen oder gar Infektionen im Vaginalbereich, so sollte man auf diese Geburtsvorbereitung lieber verzichten.

Heublumendampfsitzbäder

Mit Beginn der 38. Schwangerschaftswoche kann man auch Heublumendampfsitzbäder anwenden, die das gleiche Ziel wie die Damm-Massage verfolgen, anwenden.

Das Gewebe im Intimbereich wird dehnbarer und weicher, sodass ein eventueller Dammriss oder -schnitt möglicherweise vermieden wird.

Dafür benötigt man getrocknete Heublumen, die man entweder in der Apotheke, der Drogerie oder bei der Hebamme seines Vertrauens erhalten kann.

Man nehme dann eine Schüssel, tut die getrockneten Heublumen hinein und übergießt das Ganze mit kochend-heißem Wasser. Dann stellt man das Gefäß in die Toilette und wartet, bis die Temperatur etwas nachgelassen hat und angenehm wird.

Ist dies erreicht, so setzt man sich auf das WC und lässt die wohltuenden Dämpfe seine Wirkung erzielen, bis der Dampf nachlässt.

Idealerweise kann man die Heublumendampfsitzbäder vor der Damm-Massage machen, weil dann schon der Bereich um die Scheide herum schön weich geworden ist.

Einmal wöchentlich angewendet vor Erreichen des Geburtstermins und danach so oft man möchte, unterstützt man den Körper zur Vorbereitung auf die Geburt.

Manche Frauen leiden aber unter Krampfadern im Intimbereich und denen wird von der Anwendung von Heublumendampfsitzbädern zwingend abgeraten.

Himbeerblättertee

Viele Hebammen raten ihren Schwangeren zu Himbeerblättertee. Regulär sagt man, dass man aber der 34. Schwangerschaftswoche davon drei Tassen täglich trinken soll.

Hebammen sehen dies aber anders und raten in der 37. Schwangerschaftswoche täglich eine Tasse zu trinken, dann eine Woche gar nicht und in der 39. Schwangerschaftswoche vier Tassen Himbeerblättertee am Tag zu verzehren. Dann sollte man wieder eine Woche pausieren und geht die Schwangerschaft über den errechneten Entbindungstermin hinaus, so darf man dann über den Tag verteilt ruhig eine ganze Kanne zu sich nehmen.

Diese wochenweisen Unterbrechungen bei der Einnahme beruhen darauf, dass eine Überstimulierung vermieden werden soll.

Mit Himbeerblättertee werden die Beckenmuskulatur und der Muttermund gelockert, was dann die Geburt an sich erleichtern soll. Zudem fördert der Tee die Durchblutung, ist krampflösend und liefert wichtige Komponenten wie Eisen, Kalzium und Vitamin C.

Viele Frauen nehmen diesen Tee, weil er die Darmträgheit anregt und dadurch zu ersten leichten Wehen führen kann. Des Weiteren hat er eine entschlackende Wirkung und wird deshalb auch während des Wochenbetts empfohlen.

Als echter Geheimtipp wird er unter Frauen mit Kinderwunsch gehandelt, aber auch wer unter Regelschmerzen während der Menstruation leidet, erfährt durch Himbeerblättertee eine Linderung.

Erhältlich ist dieses Wundermittel in Drogerien, Apotheken oder Reformhäusern. Die genaue Dosierungsanleitung kann man der jeweiligen Packung entnehmen oder auch seine Hebamme zurate ziehen. Manche Frauen mögen den Geschmack nicht, aber hier kann die Zugabe von Honig oder Zitrone Abhilfe schaffen.

Leinsamen

Ein weiteres altbewährtes Hausmittelchen unter Hebammen sind geschrotete Leinsamen, die man recht preisgünstig in Reformhäusern oder Apotheken kaufen kann.

Ein Esslöffel täglich aber der vollendeten 34. Schwangerschaftswoche regt die Darmtätigkeit an und sorgt für eine erhöhte Schleim-Produktion in der Scheide.
Ziel der Leinsamen ist es, die Geburt zu fördern und die Austreibung zu erleichtern.
Wichtig ist bei der Einnahme, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Mindestens zwei Liter am Tag sind hierbei ein Muss, aber man soll ja grundsätzlich während der Schwangerschaft auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Es ist auch kein Problem, wenn man die Leinsamen einfach in das morgendlich Müsli oder den Joghurt zwischendurch mischt. Auf die Wirkung hat dies keinen Einfluss.

Doch auch Nicht-Schwangere können von den geschroteten Leinsamen profitieren, weil die Darmtätigkeit auf natürliche Weise regulieren und bei Verstopfungen helfen.

Homöopathie

Homöopathie ist ein Thema, bei dem sich viele Hebammen sehr gut auskennen. Ob schwanger oder nicht, es gibt ja eigentlich für alles anzuwendende Globuli.

Schon bei den üblichen Schwangerschafts-Wehwehchen können diese kleinen Kugeln echte Wunder wirken und auch zur Geburtsvorbereitung gibt es beispielsweise zwei starke Helfer namens Pulsatilla oder Caulophyllum. Da die Wirkweise von Globuli aber sehr unterschiedlich ist, so sollte man sich von seiner Hebamme beraten lassen, welche Kügelchen sich für einen selbst am besten eignen. Von einer eigenmächtigen Einnahme wird abgeraten.

Akupunktur

Als letztes Thema möchten wir an dieser Stelle eine kleine Nadel ins Spiel bringen mit oftmals großer Wirkung: die Akupunktur. Vielfach angewendet auf ein breites Spektrum an Beschwerden oder Krankheiten, hat die Akupunktur auch in der Geburts-Vorbereitung eine eigene Nische gefunden. Mittlerweile sind viele Hebammen und Frauenärzte auf Akupunktur während der Schwangerschaft spezialisiert.

Es ist zwar nicht einwandfrei bewiesen, ob diese feinen Nadeln tatsächlich zu 100 Prozent funktionieren, aber Studien belegen ihnen auf jeden Fall eine positive Wirkung. Angewendet werden kann die Akupunktur ab der 36. Schwangerschaftswoche und dies dann in wöchentlichen Abständen. Ziel ist hierbei, dass die Eröffnungsphase der Geburt um etwa 2 Stunden verkürzt wird, wodurch die Frau weniger Strapazen erleiden muss und ihre ganzen Kräfte für die restliche Entbindung schonen kann.
Normalerweise werden vier bis fünf gesetzt, wodurch bestimmte Punkte gezielt stimuliert werden. Dadurch wird eine Reifung des Muttermundes erzielt, das Schmerzempfinden wird reduziert und es kommt zu einer gezielteren Wehen-Tätigkeit.

Das Setzen der Nadeln ist nahezu schmerzfrei. Lediglich ein kleiner Pieks kann wahrgenommen werden. Sitzen die Nadeln am korrekten Punkt, so verspürt man meist ein leichtes Kribbeln, Druck, Brennen oder Wärme.

Schwangere, die bereits gute Erfahrungen mit den pieksenden Helferlein gemacht haben, können eventuell auch auf eine schmerzlindernde Behandlung während der Geburt zurückgreifen.

Für viele Schwangere ist es sehr wichtig, etwas zur Vorbereitung auf die Geburt beitragen zu können. Sie müssen nicht nur untätig auf den großen Tag warten, sondern können ihren Körper unterstützend auf die Strapazen einer Entbindung vorbereiten.

Geht es dann los, so können sie mit dem guten Gefühl an die Entbindung herangehen, dass sie alles Machbare getan haben, um die besten Voraussetzungen zu schaffen.

Bildnachweis: © blackcat – Fotolia.com


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