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Renovieren in der Schwangerschaft

Es ist ein ganz natürliches Phänomen werdender Eltern: der „Nestbau“. Meist in den letzten Monaten vor der Geburt oder auch noch häufig kurz nach der Geburt fangen sie an das Kinderzimmer frisch zu tapezieren, zu streichen, einen neuen Teppich zu verlegen und schöne Möbel zu kaufen und aufzubauen.
Die Vorfreude auf den neuen Erdenbürger lässt werdende Eltern in einen regelrechten Aktivismus verfallen, natürlich immer mit der guten Absicht, dass alles so angenehm wie möglich für das Baby gestaltet werden soll.

Nicht überanstrengen

Grundsätzlich sollten Schwangere im letzten Trimester darauf achten, dass sie sich bei Renovierungsarbeiten nicht zu sehr überanstrengen. Harte körperliche Arbeiten sollte man seinem Partner überlassen und die werdende Mutter kann sich liebevoll um die feinen Details im neuen Kinderzimmer kümmern.

Zu große Anstrengungen können zu verfrühten Wehen führen und sind daher nicht zu empfehlen.

Auch Gerüche können das Kind schädigen

Aber nicht nur die körperliche Anstrengung sollte bei Renovierungsarbeiten bedacht werden, denn die meisten Leute wissen nicht, dass auch das Einatmen der verschiedenen Ausdünstungen zu einer Schädigung der kindlichen Gesundheit führen kann. Gerüche, die aus Klebstoffen, Wandfarben, Lacken, neuen Möbeln und Teppichböden entweichen, erhöhen die Chemikalienkonzentration in der Luft.

Immunsystem wird geschädigt

Tatsächlich haben Leipziger Forscher in Studien belegen können, dass diese Chemikalien die Entwicklung des ungeborenen Kindes negativ beeinflussen können. Neugeborene Babys weisen funktionelle Veränderungen des Immunsystems auf, dessen Eltern während der Schwangerschaft renoviert haben.

Betroffen sind hierbei insbesondere die T-Lymphozyten, die dafür verantwortlich sind, spezielle Botenstoffe zu produzieren, die die Reaktion des Immunsystems nach dem Kontakt mit Allergenen oder anderen Erregern steuern.

Bei der Untersuchung von Nabelschnurblut solcher Säuglinge wurde festgestellt, dass Th1-Helferzellen in geringerer Zahl vorhanden sind, die dafür da sind, um in den Körper eingedrungene Erreger, wie beispielsweise Viren, effektiv zu bekämpfen.

Zudem verhindern sie eine allergische Überreaktion nach dem Kontakt mit Allergenen, wie Pollen oder Hausstaub zum Beispiel.

Renovieren erhöht das Allergierisiko

Es wurde nachgewiesen von Wissenschaftlern verschiedener Kliniken und Forschungseinrichtungen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen getätigten Renovierungsarbeiten vor oder kurz nach der Geburt und später auftretenden Allergien besteht. Renovieren erhöht das Allergierisiko aus dem Grund, dass eben die eingeatmeten Chemikalien gerade die Zellen schädigen, die das Immunsystem regulär vor allergischen Reaktionen schützen. Der Einfluss dieser Chemikalien kann sich bereits im Mutterleib so auswirken, dass schon dort der Grundstein für spätere Erkrankungen des ungeborenen Kindes gelegt wird.

Möchte man als Schwangere dennoch ein wenig mit Anpacken und nicht nur zusehen, so sollte man prinzipiell eine Atemschutzmaske tragen, die eine filternde Wirkung hat. Zudem sollte man sich nie zu lange in dem betreffenden Raum aufhalten und regelmäßiges Lüften des Raumes sollte oberstes Prinzip sein. Vielleicht kann man ja doch die wirklich geruchsintensiven Arbeiten seinem Partner überlassen, um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Bildnachweis: © detailblick – Fotolia.com, © nyul – Fotolia.com


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