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Schwanger im Ausland

„Andere Länder, andere Sitten“! Diese Aussage beinhaltet die Tatsache, dass in vielen Bereichen des Lebens, je nach dem in welchem Land man lebt, unterschiedliche Gegebenheiten vorzufinden ­sind sowie verschiedene Regeln bestehen.

Das trifft auch auf schwangere Frauen zu. Nicht alle Vorsorgeuntersuchungen, die in Deutschland in der Schwangerschaft durchgeführt werden, sind zwangsläufig auch im Ausland anzutreffen. Beim, in Deutschland gebräuchlichen Mutterpass, sieht es genauso aus und Geburtsvorbereitungskurse werden nicht in jedem Land von der Krankenkasse bezahlt.

Wie sieht es nun in anderen Ländern rund um die Schwangerschaft tatsächlich aus?

Nachfolgend ein Vergleich der Länder: Italien, Spanien, Niederlande, Russland und Polen.

Vorsorgeuntersuchungen und Mutterpass

Italien

Während einer Schwangerschaft sind in Italien fünf Termine in der Frauenarztpraxis vorgesehen. Der erste Termin findet zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche statt und in der 36.

Schwangerschaftswoche geht die Frau zum letzten Mal zum Frauenarzt. Die sechs Blut- und Urintests während einer Schwangerschaft müssen von der betreffenden Frau selbst bezahlt werden. Vier Ultraschalluntersuchungen sind außerdem vorgesehen, drei davon werden bezahlt.

Spanien

In Spanien suchen schwangere Frauen erstmals nach einem positiven Test den Frauenarzt auf. Der Test wird in der Praxis wiederholt, ebenso werden das Blut und der Urin der Frau untersucht. Die erste Ultraschalluntersuchung findet zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche statt und wer möchte, kann sich außerdem für den Triple Test entscheiden.

Die zweite Ultraschalluntersuchung ist dann für den Zeitraum 19. bis 21. Schwangerschaftswoche geplant und der erste Termin mit der Hebamme sollte zwischen der 16. und 17. Schwangerschaftswoche stattfinden. Eine weitere Blutuntersuchung, bei der die Erkrankungen, Diabetes, Toxoplasmose sowie eventueller Eisenmangel überprüft werden, ist in der 22. bis 24. Woche geplant.

Danach folgen weitere Termine mit der Hebamme sowie beim Frauenarzt.
Alle aufgeführten Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen.

Niederlande

Ist in den Niederlanden eine Frau schwanger, führt sie ihr Weg meist ausschließlich zur Hebammenpraxis, nicht wie in Deutschland zum Frauenarzt. Frauenärzte werden nur bei Zwillingsschwangerschaften oder bei einem Schwangerschaftsdiabetes aufgesucht.

Die Vorsorgeuntersuchungen finden anfangs alle vier Wochen statt, ab der 25. Schwangerschaftswoche alle drei Wochen und ab der 31. Woche alle zwei Wochen. Danach gehen niederländische Frauen jede Woche in die Hebammensprechstunde. Zwei Ultraschalluntersuchungen stehen ebenfalls auf dem Programm, die auch so wie die anderen Untersuchungen von der Krankenkasse übernommen werden.

Russland

In der ersten Hälfte einer Schwangerschaft wird die Frauenarztpraxis einmal monatlich besucht und danach alle zwei Wochen. Die letzten acht Wochen vor der Geburt werden die Untersuchungen alle acht bis zehn Tage durchgeführt. Die Die Kosten für Untersuchungen in städtischen Krankenhäusern werden übernommen.

Polen

Auch in Polen werden regelmäßig Blut- und Urinuntersuchungen sowie drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt. Die Frauenarztbesuche belaufen sich in den ersten beiden Trimestern auf einmal monatlich und im letzten Drittel gehen die Frauen einmal die Woche zum Arzt. Die Bezahlung der Untersuchungen wird von der Krankenkasse übernommen.

Einen Mutterpass, wie er in Deutschland üblich ist, gibt es nur in Polen und heißt dort Schwangerschaftsbuch. In den anderen Ländern sind die wichtigen Daten beim Arzt hinterlegt. Abschriften über die Untersuchungsergebnisse erhalten die Schwangeren, um sie dann zur Geburt mit ins Krankenhaus zu nehmen. Russland bietet außerdem die Möglichkeit eines sogenannten „Schwangerschaftsvertrages“, der ab der 30. Woche auch einen Mutterpass beinhaltet.

Bis auf die Niederlande werden in den oben genannten Ländern auch die Geburtsvorbereitungskurse bezahlt.

Mythen und mehr

Es gibt unzählige „Prophezeiungen“ während der Schwangerschaft, wie beispielsweise, dass Hebammen von einem Geburtenanstieg während Vollmondnächten sprechen. Auch im Ausland erzählt man sich solche Geschichten.

In Spanien leitet man gerne das Geschlecht des Kindes von der Bauchform der Mutter ab und in Russland darf die werdende Mutter nicht fluchen, da sonst das Kind mit einem Muttermal geboren wird. In den Niederlanden sollte die Schwangere nichts Saures essen, um Krämpfe bei dem Kind zu vermeiden.

Solche Mythen gibt es in “aller Herren Länder“ – ob schwangere Frauen daran glauben möchten, bleibt ihnen selbst überlassen.

Bildnachweis: © olly – Fotolia.com


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